Aktuelles

Etwa 100 interessierte Gartenpfleger, Gemeindevertreter und Friedhofsträger waren der Einladung des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege Nördlingen gefolgt, um sich in der Klosterschenke in Maihingen über die Zukunft unserer Friedhöfe zu informieren.

Herr Hermann Rudolf, Landesinnungsmeister der Steinmetze und Geschäftsführer eines Betriebes in Obergünzburg, konnte als Referent für diese Gartenpflegerschulung gewonnen werden und referierte zu diesem wichtigen Thema.

Der Steinmetz und dessen Aufgabe in der Vergangenheit

„Früher war die Grabanlage ein Statussymbol“, so Rudolf. „Es gehörte zum guten Stil eine würdige und damit teure Grabanlage zu errichten, um den eigenen Stellenwert in der Gesellschaft zu unterstreichen.“ Über Jahrzehnte hat dies immer mehr abgenommen. Hermann Rudolf bemängelte zudem den Verfall der Grabmalgestaltung, die vor allem auch durch billige Importware aus China und Indien befeuert wurde. Hier sieht er aber auch ein grundsätzliches Problem unserer Gesellschaft, die die Grabstätte oft nur noch als Kostenfaktor warnimmt.

Veränderungen in der Bestattungskultur

Einhergehend mit dem demographischen Wandel und einer veränderten Auseinandersetzung mit dem Thema Tod und Friedhof, werden alternative, weniger Starre und individuellere Bestattungsmethoden nachgefragt.

Durch das Schaffen von Steinwüsten, rigiden Gestaltungsvorschriften in den Satzung und falschen Vorgaben der Verwaltungen, wurden Hinterbliebene nahezu in alternative Formen der Beisetzung gedrängt, so Rudolf. Aber auch das Handwerk hat es versäumt die Zeichen der Zeit zu erkennen und stilvolle Alternativen anzubieten.

Dies erklärt vielleicht auch die steigende Anzahl an Kolumbarienwänden die wenig  Möglichkeit zur Trauerarbeit für die Hinterbliebenen bieten und als

Zukünftige Ausrichtung für den Erhalt der Friedhofskultur

Hier sieht Hermann Rudolf vor allem die Friedhofsträger in der Pflicht, die mit neuen Konzepten auf die momentanen Entwicklungen eingehen müssen.

Viele gute Konzepte wurden die letzten Jahr realisiert: Von Urnengemeinschaftsgräbern bis hin zu einer Neuausrichtung der „normalen“ Grabgestaltung – wichtig ist das der Mensch als Individuum betrachtet wird. Deshalb lassen die Nachfragen nach einer anonymen Urnenbestattung wieder nach. Vor allem die Hinterbliebenen haben es hier schwer ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen.

Beispiele für Urnenbestattung