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Friedhofswettbewerb: "Unser Friedhof - Ort der Würde, Kultur und Natur"

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Kommissionsbericht zum Friedhofswettbewerb 2015
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Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Nördlingen hat sich dieses Jahr am landesweiten Wettbewerb „Unser Friedhof – Ort der Würde, Kultur und Natur“, zu dem der Bayerische Landesverband für Gartenbau und Landespflege e. V. aufgerufen hat, beteiligt.

 

Durch die Auszeichnung positiver Beispiele sollte das Thema einer guten und würdevollen Friedhofsgestaltung stärker in die Öffentlichkeit transportiert werden. Gerade vor dem Hintergrund eines gesellschaftlichen Wandels in der Bestattungskultur sehen wir mit diesem Wettbewerb eine gute Möglichkeit nachahmenswerte Impulse weiterzugeben, die der traditionellen lokalen Friedhofskultur und zukunftsweisenden Entwicklungen gleichermaßen gerecht werden.

 

Teilnehmer dieses Jahr waren: 

 

Friedhof:

Munningen:

Kath. Friedhof St. Peter und Paul

Munningen:

Evang. Friedhof

Munningen/Schwörsheim:

Friedhof

Munningen/Laub:

Friedhof

Reimlingen

Dornstadt:

Evang.-Luth. Friedhof

Deiningen:

Gemeindefriedhof

Kleinsorheim

Maihingen

Kath. Kirchenstifung, kirchlicher Friedhof

Mönchsdeggingen:

Evang.-Luth. Friedhof

Belzheim:

Kath. Kirchenstiftung St. Michael Belzheim

Ehingen:

Simultane Kirchenstiftung Ehingen

Nördlingen:

Evang. Friedhof, Bozener Straße 2 b, NÖ

 

 

 

Die Fachjury vertreten durch Ehrenvorsitzender Helmut Guckert, Kreisvorsitzender Gerhard Oswald, Kreisheimatpfleger Herbert Dettweiler, Pfarrer Wilhelm Imrich, Bildhauer Fred Jansen und Kreisfachberater Hans Weidel begutachteten an zwei Tagen die 13 Teilnehmer im Verbandsgebiet. Bewertungskriterien waren unter anderem:

 

1.     Lage und Erschließung des Friedhofes 

 

2.     Einfriedung und Eingrünung 

 

3.     Gestalterische Gliederung 

 

4.     Funktionelle Einrichtungen 

 

5.     Gestaltung der Gabstellen

 

Als Sieger konnte der Gemeindefriedhof Deiningen bestimmt werden, der durch ein schlüssiges Gesamtkonzept überzeugen konnte, das sowohl den Erhalt von Geschichte, wie die intensive Auseinandersetzung mit zukünftigen Entwicklungen beinhaltete. Hervorzuheben ist, dass der Friedhof durch seine günstige Lage, das „alte“ mit dem „neuen“ Dorf verbindet und durch eine gestalterische ansprechende Umsetzung gleichzeitig ein Begegnungs- und Aufenthaltsort ist.

 

Den zweiten Platz belegt der Evangelische Friedhof Mönchsdeggingen, der vor allem durch die konsequente Umsetzung der Friedhofssatzung hinsichtlich Grabmahlgestaltung punkten konnte, die den harmonischen Gesamteindruck der Anlage unterstreicht und im Schulterschluss mit der Integration neuer Bestattungsformen in den historischen Bestand und dem Erhalt des sehr alten Bestandsgrüns, das positive Gesamtbild abrundet.

 

Den dritten Platz teilen sich der Evangelische Friedhof in Kleinsorheim und der Simultane Friedhof in Ehingen.

Der Friedhof in Kleinsorheim zeichnet sich durch eine beispielhafte Ein- und Begrünung aus, die unter den Teilnehmern einzigartig war. Die in großen Teilen umgesetzte Friedhofsatzung kann auch hier als maßgeblicher Grund für ein rundes Gesamtbild genannt werden.

Der simultane Friedhof in Ehingen besticht vor allem durch seine historisch gewachsene Struktur, die in vorbildlicher Art und Weise gepflegt wird. Darüber hinaus konnten die schön gestalteten Eingangsbereiche und der noch vorhandene Baumbestand überzeugen.

 

Der 1. Preis im Friedhofswettbewerb wird anlässlich der Landesverbandstagung der bayerischen Obst- und Gartenbauvereine in Triesdorf übergeben.

 

 

 

Abschlussveranstaltung in Deiningen

 

Zur Abschlussveranstaltung des diesjährig durchgeführten Wettbewerbs „Unser Friedhof, Ort der Würde, Kultur und Natur“, konnte der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Nördlingen zahlreiche Vertreter der teilnehmenden Friedhofsträger in Deiningen begrüßen. Der stellvertretende Landrat Reinhold Bittner lobte die Arbeit des Kreisverbands und die rege Teilnahme am Wettbewerb – dies zeige, dass das Thema auch in unserem Landkreis hoch aktuell ist und der Umbruch in der Friedhofskultur auch in ländlichen Regionen längst begonnen hat.

 

Helmut Guckert, Ehrenvorsitzender des Bezirks- und Kreisverband wies in seinem Grußwort vor allem auf die Veränderung der Bestattungskultur und der steigenden Nachfrage nach alternativen Möglichkeiten hin. Dies sei eine große Herausforderung der sich die Träger der Friedhöfe stellen müssen. Der Gastgeber des Abends, Bürgermeister Wilhelm Rehklau, spannte den Bogen von der Entstehung des heutigen Deininger Friedhofs, bis hin zum Ringen der Entscheidungsträger mit Satzungsänderungen und alternativen Begräbnisformen.

 

Im Anschluss referiert der Kreisheimatpfleger Herbert Dettweiler zum Thema „Friedhof im Wandel der Zeit“. Überrascht reagierte der ein oder andere Zuhörer auf die Tatsache, dass Urnenbestattungen in unserem Kulturkreis, vor allem in vorchristlicher Zeit, weit verbreitet waren. Fred Jansen, freischaffender Künstler und Bildhauer erläuterte dann seine Umsetzung und Gestaltung eines Urnenfelds in Hirschbrunn.

 

 

 

Kreisfachberater Paul Buß gab in einer kurzen Zusammenfassung die Bewertungsschwerpunkte wieder und informierte über besonders gelungene Beispiele und von der Jury angeregte Verbesserungsvorschläge in den Friedhöfen.

 

Die anschließende Ehrung der 4 Sieger wurde von Landrat Reinhold Bittner und Helmut Guckert durchgeführt.

 

Für einen der dritten Plätze wurde der simultane Friedhof in Ehingen geehrt, der vor allem durch seinen vorbildlichen Umgang mit der Geschichte ausgezeichnet wurde.

 

Der evangelische Friedhof in Kleinsorheim konnte ebenfalls einen guten dritten Platz belegen – hier war es die einzigartige Eingrünung mit Sträuchern und Bäumen und die großteils einheitliche Materialauswahl bei den Grabmalen, die die Jury überzeugte.

 

Der zweite Platz ging an den evangelischen Friedhof in Mönchsdeggingen: Neben der vorbildlichen Gestaltung der Grabstellen aus heimischen Jurakalkstein und einem intakten, alten Baumbestand, konnte der Friedhof durch eine innovative Friedhofssatzung punkten.

 

Als Sieger des diesjährigen Wettbewerbs „Unser Friedhof, Ort der Würde, Kultur und Natur“ konnte Deiningen ausgezeichnet werden. Die Bewertungskommission war vor allem von der Konzeption des Friedhofs, als verbindendes Element zwischen dem „alten“ und dem „neuen“ Dorf, angetan. Ferner wurden die behindertengerechten Ein- und Ausgänge, sowie der alte Baumbestand positiv bewertet.

 

(Deiningen wurde bereits am 26.Sept. von Umweltministerin Frederike Scharf für den ersten Platz geehrt)

 

In seinem Schlusswort rief Kreisfachberater Buß die Friedhofsträger auf sich den Herausforderungen des Friedhofswandel zu stellen und neben den Schwierigkeiten und Problemen auch die Möglichkeiten und Chancen zu sehen.