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GP III - Netzwerk blühende Landschaften

Zur dritten Gartenpfleger Fortbildung des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege Nördlingen, im Amt für Ernährung Landwirtschaften und Forsten, hatten sich auch dieses mal wieder zahlreiche Interessierte Kreisverbandsmitglieder eingefunden.

 

Silvia Unger
Silvia Unger

Frau Silvia Unger, Imkerin und Initiatorin der Regionalgruppe „Blühende Landschaften Hesselberg“ informierte die gut 80 Zuhörer über den starken Rückgang von Hummel-, Schmetterlings- und Bienarten und die damit verbundenen Auswirkungen. Ferner gab Sie Tipps und Empfehlungen wie man mit einfachen Mitteln das Nahrungsangebot für Insekten verbessern kann, um damit eine hohe Artenvielfalt, eine funktionierende Ökologie und gute Erträge gewährleisten zu können.

 

Gut 80 Gartenpfleger waren auch dieses Mal wieder in Nördlingen dabei
Gut 80 Gartenpfleger waren auch dieses Mal wieder in Nördlingen dabei

 

Mahd

Ein großes Problem für Bienen ist auch Art und Umfang der heutigen Mahd. So wird den Insekten innerhalb kürzester Zeit die Nahrungsgrundlage geraubt, es kommt zum sogenannten „Ernteschock“. Darüber hinaus kann die Mahd einer blühenden Wiese, während der Flugzeit von Bienen und Hummel, in Abhängigkeit von der eingesetzten Mähtechnik, bis zu 90000 Bienen pro Hektar vernichten – dies entspricht ca. 3 Bienenvölkern.

Um solchen Verlusten vorzubeugen empfiehlt Frau Unger große Flächen nicht auf einmal zu mähen, sondern im Rahmen der sogenannten „Staffelmahd“ (zeitlich und räumliche Staffelung der Mahd) und dem Belassen von Randzonen, Nahrungsquellen und Rückzugsmöglichkeiten zu erhalten.

 

Samenmischungen

Im Vordergrund ihres Vortrags standen aber auch ein- und mehrjährige Samenmischungen, die durch ihre Artenzusammensetzung für Bienen und andere Insekten eine Nahrungsversorgung während der Vegetationsperiode sicherstellen. Diese können auf Acker- und Grünlandflächen zum Einsatz kommen, sind aber auch in öffentlichen Anlagen oder Gärten ein besonderer Blickfang.

Blumen- und Staudenmischung (Bild: Egapark Erfurt)
Blumen- und Staudenmischung (Bild: Egapark Erfurt)

Damit die Ansaat einer Blumenwiese gelingt, braucht man das richtige Saatgut, so Unger. Grundsätzlich sollte man vorsichtig bei importiertem Saatgut sein, da die hier beigemischten Arten mit unserem Klima Probleme bekommen könnten. Besser hier auf heimisches, „autochthones“  Saatgut zurückgreifen.

 

Heimische Gehölze

Hier appellierte Frau Unger an die Gartenbesitzer heimische Gehölze zu pflanzen. Viele fremde Arten werden von den Insekten nicht beflogen und fallen deshalb als Nahrungsquelle aus. Neben der Weide im Frühjahr, zählen vor allem die Linde im Juni und der Efeu im Herbst zu den wichtigsten Bienennährgehölzen.