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2012 Lehrfahrt Augsburg

Die nun schon obligatorische Lehrfahrt des Kreisverbandes für Gartenkultur und Landespflege führte interessierte Vorsitzende der Gartenbauvereine und Baumwarte des Landkreises dieses Jahr nach Augsburg. Aufgrund des großen Interesses, bedingt durch die gute Organisation und die hohe Qualität der Führungen in den letzten Jahren, waren die gut 100 freien Plätze innerhalb kürzester Zeit vergeben.

Am Vormittag waren zwei Führungen in den „Roten-Tor-Wallanlagen“, einer zentralen Grünanlage in Augsburg, angesetzt. Zwischen Handwerkerhof und Remboldstraße liegt einer der unbekannten Schätze Augsburgs, der Kräutergarten. Herr Stefan Buß, Gärtnermeister und tätig beim Amt für Grünordnung in Augsburg, referierte hier über die Geschichte der Augsburger Gartenkultur. Bedingt durch den regen Handel der Stadt und den dadurch resultierenden Wohlstand, war das Thema Garten in Augsburg immer präsent: Von den Römern, über das Mittelalter und die Klostergärten, bis hin zu den reichen Kaufmannsfamilien und ihren Lustgärten, wurde die bewegte Gartenkultur Augsburgs erläutert.

Der Kräutergarten selbst wurde aber erst 1982/83 gebaut und orientiert sich mit seinen streng geometrischen Formen an den Gärten der Renaissance und durch seine Funktion an mittelalterlichen Klostergärten. Einer der Besonderheiten des Gartens ist neben einer Vielzahl an unterschiedlichen Minzsorten, auch die Möglichkeit sich Kräuter für den Eigenbedarf zu pflücken. Natürlich muss man aufpassen dass es bei Mengen für den  „bescheidenen Hausgebrauch“ bleibt, so Buß. Wohlschmeckende Kräuter, wie Petersilie und Schnittlauch müssen trotzdem immer wieder nachgepflanzt werden. Ausgewählte Pflanzen wurden dann anhand ihres Namens oder wechselhaften Geschichte und Verwendung vorgestellt.

Herr Dettenrieder, Fachagrarwirt für Baumpflege und Techniker beim Amt für Grünordnung Augsburg, führte die Gruppen dann durch die Rote Tor Wallanlage und den Baumlehrpfad. Die Grünanlage erstreckt sich rund um eine ehemalige Wallbastion, deren westliche Ausläufer an das Rote Tor und die Freilichtbühne grenzen.

Herr Dettenrieder erläuterte hier die verschiedenen Maßnahmen, die notwendig sind um alte Bäume zu erhalten und vor allem der Verkehrssicherungspflicht Sorge zu tragen. In Sachen Baumpflege habe sich in den letzten Jahren viel zum positiven gewandelt, so Dettenrieder, trotzdem sind die ersten Anzeichen des Klimawandels spürbar und stellen die Baumpfleger vor immer neue Herausforderungen. Vor allem der Temperaturanstieg und die Zunahme von Extremwetterereignissen werden die Auswahl von Bäumen für das Stadtgrün extrem einschränken. So sind bekannte Baumarten wie Ahorn und Linde langfristig durch resistentere Arten zu ersetzten, die mit den zukünftigen Standortbedingungen besser zurechtkommen.

 

Im Anschluss an ein ausgiebiges Mittagessen, folgte eine Führung im Augsburger Dom, die von mehreren Führern unter der Leitung von Herrn Kastel, durchgeführt wurde. Die wechselhafte Geschichte des Domes, die schon an den unterschiedlichen Baustilen von außen abzulesen ist, wurde dann anhand kurzweiliger Anekdoten nähergebracht.

 

Die „freie Zeit“ nach den Führungen nutzten viele, um in Augsburg einkaufen zu gehen, oder bei einem Kaffee und einem Stück Kuchen, das schöne Wetter zu genießen.

Nach einem kurzen Abstecher auf Schloss Scherneck und einer kleinen Brotzeit, kamen alle wohlbehalten in Nördlingen an. Wobei ein Thema viele zu beschäftigen schien: Wo geht es nächstes Jahr hin?

  

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